Raunacht

 

Geisterritt in schwindelnden Höhen

Sturmschwingen schlagen

Sturm!

 

Die Wilde Jagd durch unendliche Weiten

Dem Hirsch nach dem Gehörnten

Dagda schlägt seine Keule in den Wald

Hussa, Ho!

 

Das schwarze Ross schäumt

Orakel in das Ohr des Druiden

Dreimal mit dem Stab auf die Erde geschlagen

Dreimal die Runen geworfen

hört die Worte:

 

Noch bevor das Jahr sich dem Ende neigt

Werden die Häuser einsam und verlassen

unter dem kalten Licht der Sterne liegen

 

Frau Hulda reitet den Hirschen

Drei Bethen schwärmen aus über Land

Wilbeth, Ambeht und Borbeht

Die lieblichen Gestalten in Allerleihrau gehüllt

Zottelpelzige Unwesen dem, der Unheil sinnt

hinauf in luftige Höhen!

Ward nimmermehr gesehn

 

Das Braune Pferd stampft mit den Hufen

der zweite Spruch

So hört doch, hört!

 

Noch bevor das Jahr sich dem Ende neigt

Eilen die Menschen hungrig in ihre Häuser einander zu suchen

Schneeflocken glitzern kalt auf ihren Herzen

 

Frau Percht

Ein Schluckerl Milch für die Kinder?

(Nix hab’ ich g’sehn

nix hab’ ich ghört

bin nur im kalten Ofen gsessen)

Komm Kind, mein Hatscherle, muss Dir den Rocksaum aufnähen

 

Leg dich hin auf den Boden

leg dich hin,

leg dich hin!

hörst Du die Schreie

das Brausen das Gelächter!

Ein Sturm!

Ein Sturm!

 

Die dritte Rune!

Das weiße Ross spricht:

 

Die Bäume werden brennen!

Unzählige Flammen Lichter

Kerzen tragen Wärme in euer Heim

 

Der Rauch!

Fort mit euch, Fort!

In die Ecke, Besen, Wesen!

Eibe, Esche, Hollerbusch!

Gebenedeit sei die Jungfrau Maria

Weihrauch, Salbei, Myrrhe!

Dreimal das Kreuz geschlagen

 

Vorbei ist der Spuk.

 

Am Himmel

Ein Stern